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Dampfsauna bei Halsbeschwerden

Zweifellos stärkt ein regelmäßiger Saunabesuch das Immunsystem und wirkt grippalen Infektionen entgegen. Kann man eine beginnende Erkältung auch "ausschwitzen", sobald sie begonnen hat? Oder ist der Gang in die Sauna bei einer Erkältung ein absolutes Tabu? In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann ein Saunagang mehr schadet als nützt und unter welchen Gegebenheiten der Saunabesuch sogar empfehlenswert sein könnte.

  1. Die Effekte der Sauna auf den Organismus
  2. Sauna bei Erkältung? Im Allgemeinen keine gute Idee!
  3. Saunagang bei aufkommender Erkältung: Ja oder Nein?
  4. In die Sauna bei nachlassender Erkältung?
  5. Keine Sauna bei Erkältung, aber mit Husten, Schnupfen, Halsschmerzen?
  6. Saunieren nach Impfung oder Auffrischungsimpfung?
  7. In die Infrarotsauna bei Erkältung?
  8. Welche Hausmittel anstelle von Sauna bei Erkältung?

Die Effekte der Sauna auf den Organismus

Ein typischer Saunagang besteht aus einer 10- bis 15-minütigen Schwitzphase und der anschließenden Abkühlung unter Schwallduschen oder in einem Tauchbecken. Nach einer Ruhephase wird der Saunagang bis zu zweimal wiederholt. Ob und wann das Saunieren gesundheitsfördernd ist und wann nicht, lässt sich einfacher nachvollziehen, wenn man sich vergegenwärtigt, wie sich diese "Behandlung" auf den Körper auswirkt.

  1. Leichte Überwärmung: Während eines Saunagangs steigt die Körpertemperatur um etwa ein bis zwei Grad - es kommt zu einer Art künstlichem Fieber. Auch die Hauttemperatur erhöht sich um bis zu zehn Grad. Die erhöhte Temperatur signalisiert dem Immunsystem, aktiv zu werden und die Produktion von Antikörpern zu steigern.
  2. Anregung der Blutzirkulation: Der Puls beschleunigt sich um bis zu 50%, der gesamte Organismus wird besser mit Blut versorgt, wodurch Krankheitserreger, zum Beispiel in den Atemwegen, effektiver bekämpft werden können.
  3. Trainingseffekt durch natürlichen Stress: Hitze stellt für den Körper eine Belastung dar, auf die er mit Schwitzen reagiert, um die Wärme abzugeben. Die Blutgefäße erweitern sich in der Wärme und ziehen sich durch den Kälteschock nach der Sauna rasch wieder zusammen. Dies hält sie elastisch, wodurch sie besser in der Lage sind, bei zu hohem Blutdruck entgegenzuwirken.

Resümee: Der Wechsel zwischen trockener Hitze und nachfolgender Abkühlung übt intensive Reize auf den Organismus aus, bringt den Stoffwechsel in Schwung und kräftigt die Abwehrkräfte. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Effekte die Gesundheit in hohem Maße begünstigen. Sauna-Anhänger erkranken seltener, da ihr Immun- und Herz-Kreislauf-System besser trainiert ist und Krankheitserreger wirksamer abwehren kann. Regelmäßiges Saunieren ist daher sehr gut zur Prävention von grippalen Infekten geeignet. Dies impliziert jedoch nicht, dass man mit einer Erkältung in die Sauna gehen sollte, wenn sich der Infekt bereits manifestiert hat.

Sauna bei Erkältung? Im Allgemeinen keine gute Idee!

Die Effekte des Saunabadens auf den Organismus bedeuten für diesen Stress. Es handelt sich zwar um einen natürlichen, positiven, trainierenden Stress, der jedoch vom Anstrengungsgrad mit leichtem Sport bzw. einem zügigen Spaziergang vergleichbar ist. Ein grippaler Infekt stellt ebenfalls eine Beanspruchung für den Organismus dar. In der Regel handelt es sich um eine Infektion der oberen Atemwege, die durch Viren hervorgerufen wird. Um diese zu bekämpfen, arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren, der Körper ist in Alarmbereitschaft und benötigt jetzt keine zusätzlichen Herausforderungen, sondern Ruhe und Schonung.

Wer nun mit einer Erkältung die Sauna aufsucht, addiert zu der bereits bestehenden Belastung die Strapazen, die das Wechselbad von Wärme und Kälte mit sich bringt. Saunieren ist an diesem Punkt nicht mehr förderlich, sondern überlastet den Organismus, der mit der Bekämpfung des Infekts bereits vollauf beschäftigt ist. Wer sogar mit Fieber in die Sauna geht, riskiert eine Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems! Die Frage "Ist Sauna gut bei Erkältung?" kann im Fall eines voll ausgebrochenen Infekts also eindeutig beantwortet werden: Nein, das ist keine empfehlenswerte Idee, die Erkältung würde sich eher verschlimmern als bessern!

Saunagang bei aufkommender Erkältung: Ja oder Nein?

"Wer in der Lage ist, die Sauna zu besuchen, geht auch in die Sauna", lautet ein finnisches Sprichwort. Dass dies nicht für jeden und insbesondere nicht für schwere Erkältungen zutrifft, liegt angesichts der oben dargelegten Stressfaktoren des Saunierens auf der Hand. Aber unterstützt die Sauna bei Erkältung zumindest im Anfangsstadium? Hat der Mythos, man könne eine Erkältung ausschwitzen, zumindest hier seine Gültigkeit?

Bezüglich des Besuchs einer Sauna bei einer leichten Erkältung existieren unterschiedliche Empfehlungen. Während einerseits geraten wird, die Sauna bereits bei geringen Anzeichen einer Infektion zu vermeiden, wird andererseits argumentiert, dass in diesem Stadium die Erkältung durch das Schwitzbad noch gut abgewehrt werden kann.

Nach der Durchsicht zahlreicher verschiedener Quellen lässt sich die Argumentation rund um die Sauna bei einer Erkältung im Anfangsstadium wie folgt zusammenfassen:

  • Erstere können in der Regel ihren körperlichen Zustand und die Wirkungen der Sauna bei einer Erkältung im Frühstadium gut beurteilen, letztere sollten die Sauna bei einer Erkältung grundsätzlich meiden, unabhängig vom Stadium.
  • Es ist ein Unterschied, ob erfahrene Saunagänger das Frühstadium einer Erkältung mit Saunagängen bekämpfen oder unerfahrene Neulinge.
  • Es ist nicht einfach, immer richtig zu beurteilen, ob das Schwitzen bei einer Erkältung in der Anfangsphase noch hilft oder bereits schadet. Selbst erfahrene Sauna-Liebhaber können sich täuschen und nach dem Saunagang eine Verschlechterung ihres Zustands erfahren.
  • Da die Ansteckungsgefahr für andere bereits in der ersten Phase einer Erkältung besteht, wird vom Besuch öffentlicher Thermen und Saunalandschaften abgeraten. Zumindest dieses Problem entfällt für all jene, die eine eigene Sauna besitzen, die alleine genutzt werden kann.

Wer sich für die Sauna bei einer Erkältung im Anfangsstadium entscheidet, kann durch bestimmte Verhaltensweisen die Belastung des Körpers reduzieren:

  • Nicht die heiße "Finnische" aufsuchen, sondern die moderat temperierte Bio-Sauna nutzen. Das Dampfbad ist ebenfalls nicht sehr heiß und wirkt wohltuend auf die Atemwege.
  • Nicht in das eiskalte Tauchbecken, sondern mit einer lauwarmen Dusche sanft abkühlen.
  • Weniger Saunagänge durchführen als üblicherweise.
  • Gut zugedeckt zwischen den Saunagängen ruhen.

In die Sauna bei nachlassender Erkältung?

Ob die Saunanutzung bei einer Erkältung im Endstadium gestattet ist, wird ebenfalls häufig erörtert. Hier wird generell angeraten, das Abklingen aller Symptome abzuwarten. Auch danach sollte nicht sofort wieder voll durchgestartet, sondern langsam begonnen werden: Biosauna und Dampfbad ja, Finnische Sauna vorerst nicht, nur sanft abkühlen. Hintergrund: Der Körper ist im Endstadium und nach einer Erkältung auf jeden Fall noch geschwächt. Die Belastungen der Sauna könnten einen Rückfall begünstigen, den es zu vermeiden gilt. Öffentliche Saunen sollten auch im Endstadium und kurz nach einer Erkältung gemieden werden, da niemand genau beurteilen kann, ab wann die Ansteckungsgefahr für andere nicht mehr besteht.

Keine Sauna bei Erkältung, aber mit Husten, Schnupfen, Halsschmerzen?

Nicht jedes Symptom ist automatisch mit einer Erkältung oder einem grippalen Infekt gleichzusetzen, daher noch einige Erläuterungen zum Saunieren mit einzelnen Beschwerden:

  • Mit Schnupfen in die Sauna? Sofern der Schnupfen das Hauptsymptom einer bestehenden Erkältung darstellt, wird vom Saunabesuch abgeraten. Anders bei Heuschnupfen bzw. allergischem Schnupfen: Das Saunieren fördert die Durchblutung der Schleimhäute und reinigt die Atemwege. Besonders Dampfbad und Bio-Sauna mit erhöhter Luftfeuchtigkeit haben positive Effekte. Die Entspannung der Muskulatur in der Wärme wirkt ebenfalls wohltuend.
  • In die Sauna mit Husten? Auch bei Husten sollte die Sauna gemieden werden, wenn es sich um einen grippalen Infekt handelt. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Bei asthmatischem Husten verkrampft sich die Bronchialmuskulatur, die Atemwege verengen sich. Die Wärme in der Sauna wirkt hier entspannend und wohltuend. Gleiches gilt für chronischen Husten wie Raucherhusten und allergisch bedingten Husten.
  • In die Sauna bei Halsschmerzen? Halsschmerzen weisen auf eine Entzündung im Hals- oder Rachenraum hin, die durch Viren oder Bakterien verursacht wird. Da sie im bereits fortgeschrittenen Stadium der jeweiligen Erkrankung auftreten, sollte bei Halsschmerzen auf den Saunabesuch verzichtet werden. Der Körper würde zusätzlich beansprucht, eine Verschlimmerung des Zustands ist möglich.

Da es bei allen Symptomen sehr stark von der Ursache bzw. der Grunderkrankung abhängt, ob ein Saunagang sinnvoll ist oder eher schadet, sollte im Zweifelsfall zunächst der Hausarzt konsultiert werden. Und selbstverständlich sollte man mit Husten und Schnupfen keine öffentliche Sauna besuchen, um andere Saunagäste nicht zu belästigen.

Saunabaden nach Impfung oder Booster?

Nicht nur nach Corona-Impfungen fühlt man sich oft etwas matt. Symptome wie bei einem beginnenden grippalen Infekt zählen zu den häufigsten Impfnebenwirkungen überhaupt. Da das Immunsystem jetzt voll darauf konzentriert ist, auf die Impfung zu reagieren und spezifische Antikörper sowie Gedächtniszellen zu bilden, sollte man sich schonen und zusätzliche Belastungen vermeiden. Saunabesuche sind erst wieder ratsam, wenn man sich wieder vollständig fit fühlt.

In die Infrarotsauna bei Erkältung?

Beim Saunieren in der Infrarotsauna wird im Gegensatz zur finnischen Sauna nicht der gesamte Raum, sondern nur die Körperoberfläche erwärmt. Zudem werden nicht so hohe Temperaturen erreicht wie in der auf 90 Grad Celsius erhitzten finnischen Sauna. Dieser Unterschied ändert jedoch nichts an den Empfehlungen bezüglich der Sauna bei Erkältung. Zur Vorbeugung ist die Infrarotsauna ebenso förderlich wie die finnische Sauna. In den allerersten Phasen einer Erkältung kann ein Saunagang bei geübten Saunagängern noch von Nutzen sein, es ist jedoch schwierig, den optimalen Zeitpunkt zu erwischen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wartet ab, bis die Erkältung vollständig auskuriert ist.

Welche Hausmittel anstelle von Sauna bei Erkältung?

Wenn der Besuch der Sauna aufgrund einer Erkältung nicht in Frage kommt, können bewährte Hausmittel Abhilfe schaffen:

  • Inhalationen: Heißer Wasserdampf wirkt befreiend auf die Atemwege. Ob klassisch mit einer Schüssel und einem Handtuch über dem Kopf inhaliert wird oder mit einem komfortableren Inhalationsgerät aus der Apotheke, spielt keine Rolle. Kamillenblüten als Zusatz in das zu verdampfende heiße Wasser wirken zusätzlich entzündungshemmend.
  • Einreibungen: Es kann helfen, die Brust mit Salben einzureiben, die beispielsweise ätherische Öle von Eukalyptus oder Menthol enthalten. Diese werden auch ohne zusätzlichen Dampf eingeatmet, wodurch die Nase oft freier wird und sich das Befinden verbessert.
  • Tee trinken: Heißer Linden- oder Holunderblütentee wirken fiebersenkend. Ingwertee soll antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und erzeugt in jedem Fall innere Wärme, die bei einer Erkältung als sehr angenehm empfunden wird.
  • Hühnersuppe: Die Wirksamkeit einer selbst oder von Angehörigen liebevoll zubereiteten Hühnersuppe (keine Instantsuppe!) ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. Forscher der Universität Nebraska konnten nachweisen, dass die Suppe bestimmte weiße Blutkörperchen blockiert, die Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute verursachen. Zudem wärmt die Suppe von innen und enthält Vitamine sowie Mineralstoffe.