Kleingarten in urbaner Umgebung pachten
Einen Schrebergarten mieten: Welche Kosten sind für einen Kleingarten zu erwarten?
Eine wesentliche Besonderheit von Kleingartenanlagen besteht darin, dass sie gemeinnütziger Natur sind. Aus diesem Grund erweisen sich die Gartenparzellen zumeist als äußerst erschwinglich, da ihr Erwerb weder über einen Kauf noch über eine Miete, sondern ausschließlich mittels Verpachtung erfolgt.
Dies impliziert, dass den Pächtern ein Nutzungsrecht am Schrebergarten zukommt. Es ist gestattet, dort Obst und Gemüse zum persönlichen Bedarf zu kultivieren, wobei ein kommerzieller Verkauf gemäß dem Bundeskleingartengesetz (BKleinG) jedoch ausgeschlossen ist. Doch welche finanziellen Aufwendungen sind mit der Anpachtung eines Schrebergartens verbunden?
Zusätzlich zum jährlich anfallenden Pachtzins sind Mitgliedsbeiträge, diverse Nebenkosten und die an den Vorpächter zu entrichtende Ablösesumme zu berücksichtigen. Die Gesamtkosten können dabei, abhängig von der jeweiligen geografischen Lage, dem Zustand des Gartenhäuschens (der Laube) und dem Pflanzenbestand des Areals, beträchtlich schwanken. In den folgenden Abschnitten wird euch ein umfassender Einblick in die möglichen Ausgaben für eine Schrebergartenparzelle geboten.
Welche Höhe erreicht der Pachtzins für eine Kleingartenparzelle?
Typischerweise erstreckt sich die Größe einer Kleingartenanlage auf ein Areal von etwa zweihundertfünfzig bis vierhundert Quadratmetern. Durchschnittlich beläuft sich diese in der Bundesrepublik auf dreihundertsiebzig Quadratmeter. Die potenziellen Pachtkosten für ein Schrebergartengrundstück richten sich dabei nach der exakten Quadratmeteranzahl sowie der geografischen Position.
Die Festsetzung der Pacht erfolgt durch die hierfür verantwortlichen Ämter der jeweiligen Gemeinden oder Stadtverwaltungen. Das Bundeskleingartengesetz (BKleinG) legt dezidiert fest, dass der Pachtzins für einen Schrebergarten keinesfalls das Vierfache des Pachtpreises für kommerziell genutzte Anbauflächen im Obst- und Gemüsebereich übersteigen darf.
Gemäß einer Erhebung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung beträgt der bundesweite durchschnittliche Pachtzins derzeit 18 Cent je Quadratmeter und Jahr. Demzufolge ergeben sich für eine vierhundert Quadratmeter umfassende Kleingartenparzelle durchschnittlich jährliche Pachtgebühren von 72 Euro.Allerdings existieren hierbei beträchtliche Differenzen: Während der durchschnittliche Pachtzins für einen Kleingarten in Ostdeutschland lediglich 9 Cent pro Quadratmeter und Jahr ausmacht, beläuft er sich in Westdeutschland auf 23 Cent. Ebenso sind in urbanen Ballungsräumen höhere Entgelte zu veranschlagen als in kleineren Ortschaften; im Mittel liegen diese bei 22 Cent im Gegensatz zu 7 Cent je Quadratmeter und Jahr.
Über die exakte Höhe des anfallenden Pachtzinses können Sie sich sowohl beim zuständigen Kleingartenverein als auch beim Landesbund der Gartenfreunde Ihres jeweiligen Bundeslandes informieren. Informationen zur Kontaktaufnahme sind auf der Internetpräsenz des Bundesverbands Deutscher Gartenfreunde abrufbar.
Jahresaufwendungen für einen Schrebergarten
Der Pachtzins stellt lediglich einen Bestandteil der jährlichen Aufwendungen für den Schrebergarten dar. Zusätzlich ist ein Mitgliedsbeitrag an den Kleingartenverein zu entrichten, dem Ihre Parzelle zugeordnet ist. Dieser beläuft sich im Durchschnitt auf jährlich dreißig Euro.
Ferner fallen Ausgaben für Grundsteuern, Reinigung des Straßenraums, diverse Versicherungen, Abfallbeseitigung sowie für die Versorgung mit Wasser und Elektrizität an. Laut Umfragen unter den regionalen Kleingarten-Dachorganisationen belaufen sich diese Zusatzkosten durchschnittlich auf fünfundvierzig Cent pro Quadratmeter und Jahr. Für eine vierhundert Quadratmeter große Gartenfläche resultiert hieraus ein durchschnittlicher Jahresbetrag von einhundertachtzig Euro.
Anhand des Heimgartenbund Altona e.V. in Hamburg veranschaulichen wir beispielhaft die potenziellen jährlichen Aufwendungen:
- Beitrag zur Mitgliedschaft (vierundsiebzig Euro fünfzig Cent)
- Pachtgebühr inklusive öffentlich-rechtlicher Abgaben (ungefähr neunzig Euro für eine etwa fünfhundert Quadratmeter umfassende Gartenanlage)
- Obligatorische Versicherungsbeiträge (rund achtundvierzig Euro)
- Proportionaler Anteil für Wasserkonsum und Elektrizität
- Abfallentsorgungsgebühren (fakultativ)
Der monetäre Gesamtaufwand differiert selbstverständlich bundesweit in Abhängigkeit vom jeweiligen Verein und dessen Lage. Im Durchschnitt belaufen sich die Jahreskosten für eine Schrebergartenparzelle auf Beträge zwischen zweihundert und vierhundert Euro. Des Weiteren erheben einzelne Gartenvereine zusätzliche Aufnahmegebühren von ungefähr fünfzig Euro.
Aufwendungen für eine Kleingartenparzelle in Metropolregionen
Während Interessenten im ländlichen Umfeld großer Städte rasch und kostengünstig fündig werden, stellt sich die Situation in den urbanen Ballungszentren selbst völlig anders dar. In diesen Zentren sind es häufig die erheblichen Nebenkosten, welche die Gesamtpreise emporschnellen lassen, sodass Jahresausgaben von fünfhundert Euro ohne Weiteres erreicht werden können.
Mit den nachfolgend aufgeführten jährlichen Aufwendungen für einen Schrebergarten müssen Sie in den größten deutschen Metropolen kalkulieren, sofern Sie eine Parzelle anpachten möchten:
| Stadt | Fläche | Pachtzins | Zusatzkosten (exklusive Elektrizität) |
|---|---|---|---|
| Hamburg | etwa dreihundertfünfzig qm | circa fünfundfünfzig € p.a. | zweihundertsechzig € jährlich |
| München | rund zweihundertfünfzig qm | annähernd einhundertdreißig € jährlich | etwa zweihundertsiebzig € pro Jahr |
| Berlin | ungefähr dreihundertfünfzig qm | zirka einhundertzwanzig € jährlich | etwa dreihundertsiebzig € pro Jahr |
| Köln | cirka dreihundert qm | etwa einhundertsiebenundsiebzig € p.a. | ungefähr zweihundertzehn € im Jahr |
| Frankfurt am Main | zirka vierhundertzwanzig qm | rund zweihundertfünfzig € | cirka zweihundertfünfzig € im Jahr |
Ablösezahlung: Welche Beträge sind an den vorherigen Pächter zu entrichten?
Obschon die monatlichen Betriebskosten durchaus moderat ausfallen, ist für die Erwerbssumme von Laube und Pflanzen, also die sogenannte Ablösezahlung an den vorherigen Nutzer, bei der Inbesitznahme einer Kleingartenparzelle mit erheblichen Ausgaben zu rechnen. Dies liegt darin begründet, dass das Gartenhäuschen sowie die vorhandene Gartengestaltung, im Gegensatz zum Grundstück selbst, nicht mitverpachtet werden, sondern dem ehemaligen Pächter verbleiben.
Die Höhe der Ablösesumme ergibt sich aus der Addition verschiedener Einzelpositionen, beispielsweise:
- dem Gartenhaus (Laube),
- den dort befindlichen Pflanzen,
- diversen Sträuchern
- sowie gegebenenfalls vorhandenen Obst tragenden Bäumen.
Gewöhnlich ermittelt ein Schätzer des betreffenden Vereins den Wert basierend auf offiziellen und standardisierten Bewertungskriterien, welche unter anderem den Zustand des Gartenhäuschens sowie den monetären Wert der auf dem Grundstück befindlichen Gewächse berücksichtigen. Der festgestellte Wertermittlungspreis ist für den abgebenden Pächter bindend.
Tipp: Es empfiehlt sich, eine Abschrift der erstellten Aufstellung anzufordern, um die einzelnen Positionen zu einem späteren Zeitpunkt (beispielsweise bei einer eigenen Kündigung) detailliert überprüfen zu können.
Durchschnittlich ist mit Ablösezahlungen von mindestens eintausendneunhundert Euro zu kalkulieren. In Gemeinden hingegen, in denen das Interesse stark nachgelassen hat und zahlreiche Parzellen ungenutzt bleiben, fallen die Ablösezahlungen hingegen kaum oder nur in reduziertem Umfang an, selbst wenn die Lauben geräumig und häufig über eine gute Ausstattung verfügen.
In urbanen Ballungszentren präsentiert sich die Sachlage jedoch zumeist konträr. Dort beläuft sich die durchschnittliche Ablösesumme auf mindestens dreitausenddreihundert Euro oder übersteigt diesen Betrag sogar. Die betreffenden Parzellen muten des Öfteren wie wahre Erholungsoasen an. Man findet unter den Gartenhäuschen teilweise regelrechte Premium-Ausführungen. Wurden die Areale obendrein reichlich bepflanzt, können die Kosten rasch bis zu elftausend Euro erreichen.
Es ist indes beruhigend zu erfahren, dass ein gut instand gehaltenes Gartenhaus zumeist kostengünstiger ist als eine Neuanschaffung, deren Preis je nach Ausführung zwischen eintausendfünfhundert und zehntausend Euro liegen kann.
Ebenso sind Gewächse, welche sich bereits über längere Zeit in einer Gartenumgebung etabliert haben und dementsprechend vital gedeihen, häufig vorteilhafter als frisch erworbene Exemplare, bei denen die Gewissheit des guten Anwachsens fehlt und die Gefahr besteht, dass sie bereits nach einer einzigen Vegetationsperiode gänzlich verkümmert auf dem Komposthaufen enden.
Nicht sämtliche sichtbaren Gegenstände sind zahlungspflichtig
Unrealistische Preisvorstellungen für veraltete Küchenschränke der Großmutter oder marode Gartenmöbel fließen keinesfalls in die Kalkulation der Ablösesumme ein. Sollte ein vorheriger Pächter dennoch versuchen, seinen Hausrat zum überteuerten Preis zu veräußern, sind Sie keineswegs zur Zustimmung verpflichtet.
Ebenso bilden Gartenwerkzeuge und sonstiges Inventar auf der Parzelle keinen Teil der Preiskalkulation. Erfreulicherweise ist jedoch zu beobachten: Zahlreiche ehemalige Eigentümer überlassen ihre Rasenmäher, Rechen und Spaten gerne gegen einen geringen Obolus, da sie keine weitere Verwendung dafür haben. Dies erweist sich als äußerst lohnenswert, sofern die Arbeitsgeräte ordentlich instand gehalten wurden.
Die Anschaffung neuer Gerätschaften ist keineswegs günstig, besonders wenn Sie auf hochwertige Qualität und Langlebigkeit achten. Häufig besteht darüber hinaus die Möglichkeit, den Kaufpreis noch ein wenig zu verhandeln.
Unterstützung bei Schwierigkeiten zur Aufbringung der Ablösezahlung
Um auch Personen mit bescheidenen finanziellen Mitteln den Erwerb eines Schrebergartens zu ermöglichen, haben verschiedene Kleingartenverbände spezifische Vorgehensweisen etabliert, welche darauf abzielen, die, im Vergleich zu den laufenden Ausgaben, hohen und zumeist einmalig zu entrichtenden Zahlungen zu erleichtern.
In Hamburg existiert beispielsweise ein spezieller Laubenfonds zu diesem Zweck. Die Städte Hannover und Münster gewähren zinsfreie Kredite zur Begleichung der Ablösezahlung. Einzelne Vereine bevorzugen zudem die Errichtung kleinerer und eher einfacherer Gartenhäuschen.
Zusammenfassung: Der finanzielle Aufwand für einen Kleingarten
Die monatlichen Kosten für die Pacht eines Schrebergartens bewegen sich zwischen fünfundzwanzig und fünfzig Euro, variierend je nach Flächenumfang und den spezifischen Richtlinien des jeweiligen Kleingartenvereins. Als initiales Investment sind Beträge von bis zu elftausend Euro einzuplanen, wobei diese Größenordnung jedoch ausschließlich für Metropolregionen zutrifft. Andernfalls liegt der Durchschnittspreis bei annähernd dreitausendfünfhundert Euro, während in kleineren Ortschaften mitunter auch lediglich einige hundert Euro fällig werden können.
Abgesehen von den monetären Aufwendungen sollte bedacht werden, dass ein Schrebergarten auch einen erheblichen Zeitaufwand erfordert. Es ist zwingend erforderlich, auf wenigstens einem Drittel des Areals Obst und Gemüse zu kultivieren. Dafür genügt es keineswegs, lediglich an den Wochenenden das Gartengrundstück zu frequentieren.
Des Weiteren fordern etliche Kleingartenvereine von ihren Mitgliedern die Erbringung von Gemeinschaftsstunden zum Wohle der Anlage. Dies umfasst beispielsweise die Instandhaltung der Wege oder das Mähen des Rasens auf ungenutzten Gartenparzellen. Werden diese obligatorischen Stunden nicht erbracht, ist stattdessen ein Geldbetrag in die Vereinskasse einzuzahlen.
Als Entschädigung dafür erhalten Sie jedoch frisches Obst und Gemüse aus eigenem Anbau. Und die Möglichkeit, abends unter freiem Himmel bei einem wohlschmeckenden Getränk zur Ruhe zu kommen, stellt schlichtweg reine Entspannung dar und ist die Investition fraglos wert.