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Züchter des kontinentalen Zwergspaniels

Der kontinentale Zwergspaniel

Im Allgemeinen wird die Herkunft der Zwergspaniels in Europa angenommen, obwohl nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, dass seine Ahnen - wie so viele Zwerghunde - aus Ostasien stammen. Es wäre durchaus denkbar, dass anlässlich der Entdeckungsreisen des Marco Polo gegen Ende des 13. Jahrhunderts asiatische Hundezwerge ihren Weg nach Europa gefunden haben, welche den Grundstein für die Entwicklung der Zwergspaniels gelegt haben könnten. Tatsache ist, dass erste Nachweise für die Existenz von kleinen Luxushündchen, die im Typus sehr genau unserem heutigen Phalène entsprechen, erstmalig auf italienischen Fresken und Ölgemälden ab dem 13. bis 14. Jahrhundert zu finden sind. Zumeist sind diese Hündchen in Gesellschaft von Kindern oder Angehörigen des Adels dargestellt. Es ist plausibel zu mutmaßen, dass aus den für die Jagd genutzten Spaniels irgendwann eine Zwergform entstanden ist, die anschließend den hochherrschaftlichen Damen und ihren Sprösslingen als Spielkameraden und Zeitvertreib überlassen wurde. Ein gewisser Jagdtrieb ist auch heutzutage bei Papillons und Phalènes unmissverständlich zu erkennen.

Obwohl die Verbreitung von Italien aus erfolgte, ist es doch eher Frankreich zu verdanken, dass sich die Rasse bis heute erhalten hat. Am französischen Hof erfreuten sich Zwerghunde dieser Art über etliche Jahrhunderte großer Popularität, ohne dass sich das Äußere maßgeblich wandelte. Auch am englischen Hof wurden Zwergspaniels gehalten, was durch entsprechende Bilder belegt ist, aber in England schien man den größeren Kopf mit dem kürzeren, breiten Fang zu präferieren, und so haben sich im 18. Jahrhundert die Typen endgültig in die Richtungen Englischer Toy Spaniel und Kontinentaler Zwergspaniel auseinanderentwickelt.

Die stehohrige Variante muss sich irgendwann gegen Ende des 17. Jahrhunderts herausgebildet haben, denn erst ab circa 1700 findet man &8222;Papillons&8220; auf Gemälden.

Nach der Französischen Revolution und infolgedessen dem Niedergang des französischen Adels wurde es für lange Zeit still um die Zwergspaniels, und erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts finden sich wieder Anhänger in Frankreich und Belgien, die sich engagiert darum bemühen, diese Rasse wieder aufleben zu lassen. Aus diesem Grund gilt auch heutzutage nach den FCI-Standardfestlegungen der franko-belgische Raum als Ursprungsland der Kontinentalen Zwergspaniels.

Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts beginnt bei Hunden das Zeitalter der &8222;Reinzucht&8220;, d.h., es werden bei engagierten Züchtern stets nur Hunde derselben Rasse miteinander verpaart. Um dies zu garantieren, entstehen Rassehundeverbände, man arbeitet mit Abstammungsnachweisen, es werden Ausstellungen veranstaltet, und es werden für die einzelnen Rassen genaue Vorgaben konzipiert, wie ein Hund dieser Rasse auszusehen hat, welche Eigenarten für ihn charakteristisch sind usw. Die erste Rassebeschreibung (Standard) für Kontinentale Zwergspaniels wird um 1905 festgehalten.
(Quelle: https://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/papillon)