Gehalt selbstständiger psychotherapeut
Psychotherapie-Jobs: Die Karrieremöglichkeiten im Vergleich
Psychologen können in einer Vielzahl von Umfeldern aktiv sein, sei es in der Forschung, im öffentlichen Sektor oder in der Privatwirtschaft. Nach den intensiven Ausbildungsjahren ziehen es viele Therapeuten vor, eine eigene Praxis zu gründen. Andere hingegen wählen bewusst den Weg der Anstellung. Wir beleuchten und vergleichen die Karriereoptionen der Anstellung gegenüber der eigenen Praxisniederlassung für Psychotherapeuten.
Niederlassung als Psychotherapeut - das sind die Optionen
Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Ärztliche Psychotherapeuten, die ihre Klienten in ihrer eigenen Praxis betreuen möchten, müssen diverse Herausforderungen meistern. Dies betrifft vor allem approbierte Therapeuten, die als Vertragsärzte tätig sein und über die gesetzliche Krankenversicherung abrechnen wollen. Sie unterliegen regionalen Zulassungsbeschränkungen, was bedeutet, dass nur eine begrenzte Anzahl von Therapeuten in einem bestimmten Planungsbereich praktizieren darf. In dicht besiedelten Gebieten wie Berlin wird eine Zulassung oft nur gewährt, wenn eine bestehende Praxis übernommen wird. Folglich können die Bewerbungs- und Wartezeiten hier erheblich sein.
Als freiberuflicher Psychotherapeut in eigener Praxis sind Sie unabhängig von Kassenärztlichen Vereinigungen und gesetzlichen Krankenkassen. In Ihrer Praxis können Sie Klienten behandeln, die selbst zahlen, privat versichert sind oder auch gesetzlich Versicherte über das Kostenerstattungsverfahren. Die Vergütung für erbrachte Dienstleistungen erfolgt nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP). Zusätzlich zur eigenen Praxis üben manche Therapeuten Tätigkeiten als Coaches und Berater aus, was ihr Tätigkeitsfeld bereichern kann.
Niederlassung vs. Anstellung als Psychotherapeut: Wie sehen die Arbeitszeiten aus?
Wer als niedergelassener Psychotherapeut mit Kassenzulassung und vollem Versorgungsauftrag tätig ist, muss mindestens zwanzig Stunden wöchentlich für Sprechstunden zur Verfügung stellen. Hinzu kommen Zeiten für die Vorbereitung und Nachbereitung der Sitzungen, die Therapieplanung sowie die Verwaltung der Praxis. Ferner ist es gestattet, die Praxis für maximal drei Monate im Jahr zu schließen. Als Praxisinhaber bedeutet dies meist eine Vollzeittätigkeit: Damit die Praxis wirtschaftlich erfolgreich ist, sind Arbeitswochen von fünfzig Stunden keine Seltenheit.
Die wöchentliche Arbeitszeit von angestellten Psychotherapeuten variiert je nach Position und Tätigkeitsfeld. Im öffentlichen Dienst, in Praxen oder in Unternehmen ist oft eine Teilzeitanstellung möglich. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gestaltet sich im Angestelltenverhältnis meist einfacher als in der Selbstständigkeit.
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Karriere als Psychotherapeut: Wie sehen die Verdienstmöglichkeiten aus?
Die Gehaltsspannen von Psychotherapeuten können erheblich variieren, abhängig vom gewählten Karriereweg. Eine pauschale Antwort auf die Frage nach dem Verdienst in verschiedenen Psychotherapie-Jobs ist schwierig, da zahlreiche Faktoren wie Zusatzqualifikationen, regionale Gegebenheiten, Berufserfahrung und die tatsächliche Arbeitszeit eine Rolle spielen.
Nichtsdestotrotz erzielen niedergelassene Psychotherapeuten tendenziell höhere Einkünfte als angestellte Kollegen. Als Inhaber einer florierenden psychotherapeutischen Praxis können Sie mit einem monatlichen Bruttogehalt von etwa 5.000 bis 6.000 Euro rechnen. Wenn Sie hingegen in einer Praxis angestellt sind, verdienen Sie zumindest zu Beginn zumeist deutlich weniger; Einstiegsgehälter liegen hier oft bei circa 2.800 Euro brutto. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Einkommen jedoch an. Gemäß dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das mittlere Einkommen von Vollzeitbeschäftigten in der Berufsgruppe „Psychologie & nicht ärztliche Psychotherapie' in Berlin bei 4.192 Euro. Anders ist die Situation bei Anstellungen in kommunalen Einrichtungen für Psychotherapie, zum Beispiel in einem Krankenhaus oder einer psychiatrischen Klinik: Therapeuten werden hier nach Tarifverträgen bezahlt, typischerweise in die Entgeltgruppe 14 eingestuft. In Berlin werden hier durchschnittlich Gehälter von 3.224 Euro gezahlt.
Niederlassung als Psychotherapeut oder Anstellung? So unterscheidet sich der Arbeitsalltag
Während Sie als niedergelassener Psychotherapeut die Planung Ihrer Therapiesitzungen eigenverantwortlich übernehmen, werden die Arbeitseinsätze im Angestelltenverhältnis meist zugewiesen oder unter den Kollegen koordiniert. Selbst als angestellter Psychotherapeut ist ein gewisser Zeitaufwand für die Vorbereitung und Nachbereitung der Sitzungen erforderlich. Für Praxisinhaber ist der Zeitaufwand außerhalb der eigentlichen Sprechzeiten jedoch deutlich umfangreicher. Sie agieren nicht nur als Therapeut, sondern auch als Unternehmer. Folglich müssen zahlreiche administrative Aufgaben im Rahmen der Praxisorganisation bewältigt werden. Ein grundlegendes Interesse an betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten und Fähigkeiten im Personalmanagement sind unerlässlich für eine erfolgreiche Praxis. In einer Anstellung müssen Sie als Psychotherapeut sich nicht um solche Belange kümmern und können sich primär auf die Behandlung Ihrer Klienten konzentrieren.
Fazit
Die Entscheidung zwischen einer Anstellung und der eigenen Niederlassung als Psychotherapeut ist letztlich eine Frage der persönlichen Präferenz: Wenn Sie kein eigenes wirtschaftliches Risiko eingehen möchten und gleichzeitig Wert auf einen strukturierten Arbeitsalltag legen sowie die Möglichkeit schätzen, die Arbeitszeit bei Bedarf flexibel zu gestalten, werden Sie sich im Angestelltenverhältnis wahrscheinlich gut aufgehoben fühlen. Sind Sie jedoch bereit, neben der Verantwortung für Ihre Patienten auch Verantwortung für Mitarbeiter zu übernehmen und gerne Ihr eigener Chef zu sein, dann könnte eine Niederlassung als Psychotherapeut die richtige Wahl für Sie sein. Der größere Gestaltungsspielraum und die potenziell höheren Verdienstmöglichkeiten erfordern üblicherweise einen entsprechend hohen persönlichen und finanziellen Einsatz. Dennoch ist der Weg zur eigenen Praxis nicht immer einfach zu beschreiten, insbesondere wegen der Zulassungsbeschränkungen, die oft zu jahrelangen Wartezeiten führen können. Viele Psychotherapeuten verwirklichen ihren Traum von der Selbstständigkeit daher über eine Privatpraxis.
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