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Beschwerden beim Schlucken bei einer Entzündung des Kehlkopfes

Kehlkopfentzündungen - Symptome & Verlauf

Akute Ausprägungen

Akute Kehlkopfentzündung (akute Laryngitis)
Ein erstes und sehr klares Symptom einer akuten Laryngitis ist Stimmheiserkeit - von einem leichten Krächzen bis hin zum kompletten Verlust der Stimme (Aphonie) - verursacht durch die entzündeten, angeschwollenen Stimmbänder. Zusätzlich tritt häufig ein rauer, trockener, manchmal auch bellender Husten auf. Beim Runterschlucken oder Reden kann der Patient lokale Schmerzen empfinden. Gelegentlich tritt auch Fieber auf, allerdings selten in hohem Maße. In vereinzelten Fällen kann eine besonders starke Anschwellung der entzündeten Stimmlippen sogar zu Atemnot führen. Diese Komplikation tritt bei Kindern häufiger auf (Pseudokrupp), ist bei Erwachsenen jedoch eher selten anzutreffen. Ein Schmerz hinter dem Brustbein (Retrosternalschmerz) deutet auf eine Beteiligung der Luftröhre (Laryngotracheitis) hin.

In der Regel verläuft eine akute Laryngitis unkompliziert und heilt innerhalb einiger Tage von selbst aus - unter der Voraussetzung, dass der Patient seine Stimme wirklich schont und nicht zu sehr belastet. Sollte die Heiserkeit dennoch länger als 14 Tage andauern, sollte der Betroffene unbedingt einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) konsultieren, da eine maligne Neubildung am Kehlkopf (Kehlkopfkarzinom), die ähnliche Symptome verursacht, ausgeschlossen werden muss.

Pseudokrupp
Eine akute Kehlkopfentzündung im Rahmen eines viralen Infekts manifestiert sich bei Kindern sehr oft in Form eines sogenannten Pseudokrupps. Zumeist sind die Kinder bereits erkältet und weisen einen leichten Husten sowie Fieber auf. Die typischen Symptome treten dann sehr plötzlich und in der Regel am Abend oder in der ersten Hälfte der Nacht auf: Das Kind entwickelt einen heftigen trockenen, bellenden Husten („Seehundgebell"), begleitet von Heiserkeit und Atembeschwerden. Beim Einatmen ist ein zischendes, pfeifendes Geräusch der Atemwege (inspiratorischer Stridor) zu vernehmen. Durch die Aufregung kann es zu Erstickungsanfällen kommen, weshalb es besonders wichtig ist, das Kind zu beruhigen und zu beschwichtigen. In den meisten Fällen lassen die Beschwerden durch einfache Maßnahmen wie kühle, frische Luft und Anfeuchten der Luft von selbst nach.

Bei Anzeichen einer ausgeprägten Atemnot ist jedoch unverzüglich der Notruf zu wählen! Diese Anzeichen sind:

  • deutlich sichtbares Einziehen der Hautpartien zwischen den Rippen beim Atmen
  • Vibration der Nasenflügel
  • verstärktes Pfeifen
  • blasse Hautfarbe, bläuliche Verfärbung der Lippen (Zyanose)

Die Symptome können sich in den darauffolgenden Nächten wiederholen, sind dann aber in der Regel deutlich weniger stark ausgeprägt. Bei einem typischen Verlauf ist eine Laryngitis subglottica innerhalb von ein bis drei Tagen überstanden.

Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)
Eine Entzündung des Kehldeckels äußert sich durch drei charakteristische Symptome: Rachenentzündung (Pharyngitis), Schmerzen beim Schlucken (Dysphagie) sowie Atembeschwerden (Dyspnoe). Die Betroffenen machen einen schwer kranken Eindruck, haben hohes Fieber und klagen - anders als beim Pseudokrupp - über starke Schmerzen im Halsbereich. Hinzu kommen Schwierigkeiten beim Schlucken, vermehrte Speichelproduktion und eine „kloßige" Sprache. Die Atmung klingt durch den Speichel „karchelnd" oder rasselnd, nicht pfeifend wie bei Pseudokrupp. Der Patient nimmt vorzugsweise eine sitzende Position mit nach vorne geneigtem Kopf und nach vorne abgestützten Armen ein. Durch die rapide zunehmende Schwellung des Kehldeckels kommt es zu Atemnot, die sehr schnell in lebensbedrohliche Erstickungsanfälle übergehen kann. Heiserkeit oder Husten treten eher selten auf.

Der Verlauf einer Epiglottitis kann dramatisch sein. In den meisten Fällen kann mit Antibiotika eine rasche Besserung erzielt werden. Wenn sich Abszesse bilden, ist ein operativer Eingriff erforderlich (Entlastung des Abszesses).

Diphtherie (Echter Krupp)
Eine Kehlkopf-Diphtherie entwickelt sich meist aus einer vorangegangenen Rachen-Diphtherie. Die Symptome umfassen bellenden Husten, Heiserkeit und Verlust der Stimme (Aphonie). Das Luftholen fällt schwer und ist von pfeifenden Geräuschen begleitet. Bei adäquater Behandlung ist eine Diphtherie zwar langwierig, es bestehen jedoch gute Aussichten auf Heilung.

Chronische Laryngitis

Die verschiedenen Formen der chronischen Laryngitis manifestieren sich mehr oder weniger alle mit ähnlichen Symptomen, die in unterschiedlicher Intensität über mehrere Wochen bestehen. Dies sind hauptsächlich Veränderungen der Stimme wie Heiserkeit, eine tiefere Stimmlage und Stimmlosigkeit, begleitet von ständigem Räuspern, trockenem Husten, lokalen Schmerzen und einem allgemeinen Gefühl der Trockenheit im Rachen. Gelegentlich verspürt der Patient auch das Gefühl, einen Fremdkörper im Hals zu haben (Globusgefühl). Schmerzen treten jedoch eher selten auf.

Der Verlauf einer chronischen Laryngitis hängt primär davon ab, ob und wie rasch es gelingt, die zugrunde liegende Ursache (z. B. Nikotinkonsum, Exposition gegenüber chemischen Substanzen, gut- oder bösartige Tumore) zu beseitigen oder zu behandeln.


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