Hundeangst vor Donner
Wenn sich der Himmel eintrübt und ein Donnergrollen ein herannahendes Unwetter ankündigt, reagieren zahlreiche Hunde gestresst oder verängstigt. Hierfür existiert eine Erklärung.
Der Hund jault und winselt, beginnt lautstark zu bellen, keucht, zittert am ganzen Körper und läuft unruhig hin und her - die Anzeichen sind eindeutig: Das Tier ist hochgradig gestresst. Nicht wenige Vierbeiner reagieren bei einem Gewitter mit erheblicher Unruhe und Angstzuständen; bei manchen zeigen sich derartige Verhaltensauffälligkeiten bereits bei starkem Wind und Regen. Wenn dann obendrein noch Donnergrollen und grelle Blitze dazukommen, ist es mit der Gelassenheit endgültig vorbei.
Für Hundehalter und Hundehalterinnen und selbstverständlich für das Tier selbst können Unwetter regelmäßig zu einer echten Zerreißprobe werden. Bei einigen Vierbeinern nimmt die Gewitterpanik sogar bedrohliche Ausmaße an. Sie versuchen mit aller Macht, der furchteinflößenden Situation zu entrinnen - beispielsweise bei dem Versuch, durch verschlossene Glastüren zu springen. Bei älteren Hunden kommt noch die Besorgnis hinzu, dass sich immenser Stress negativ auf das Herz auswirken könnte.
Hunde sind elektrisiert
Aber warum haben viele Hunde überhaupt Angst vor Gewitter? Die Antwort liegt in ihrer ausgeprägten Sensibilität. Die Vierbeiner sind dazu imstande, Luftdruckveränderungen wahrzunehmen. Ein Druckabfall stellt ein klares Anzeichen für ein bevorstehendes Unwetter dar. Wenn sich dann noch der Himmel verfinstert und Donnergeräusche zu hören sind, kann dies Angstgefühle hervorrufen.
Darüber hinaus können Hunde aufgrund ihres exzellenten Gehörs ein aufziehendes Gewitter viel früher vernehmen als wir Menschen. Folglich geraten sie schon in Stress, noch bevor Herrchen oder Frauchen das herannahende Unwetter überhaupt registrieren.
Psychische ProblemeMitfühlende Vierbeiner: Wie der eigene Stress den Hund krank macht
Hunde sind nicht nur wahre Meister darin, menschliche Emotionen zu deuten, sondern sie lassen sich sogar von ihnen anstecken. Das kann ihnen zum Verhängnis werden, wie eine Studie aus Schweden belegt.
Zudem kann sich das Fell eines Hundes elektrostatisch aufladen, insbesondere bei großen Hunderassen und Hunden mit dichtem Unterfell. Somit besteht die große Gefahr, dass Hunde, die ohnehin schon Angst vor Gewitter haben, zusätzlich noch weiter in Panik verfallen, wenn sie mit der Schnauze einen Gegenstand aus Metall berühren und durch die elektrostatische Entladung einen Schlag abbekommen. Dieser Sachverhalt wurde zwar nie wissenschaftlich untersucht, aber dass Hunde auf einen kurzen elektrischen Schlag nicht mit großer Entspannung reagieren, dürfte außer Frage stehen.
Ratschläge, um den Hund bei Gewitter zu beruhigen
Hundebesitzer können einiges unternehmen, um ihren Vierbeiner bei Gewitter zu beruhigen. Hier sind die wichtigsten Empfehlungen:
- Selbst ruhig bleiben: Die wohl wichtigste Empfehlung: Hundebesitzer sollten selbst die Ruhe bewahren. Bei Verunsicherung orientieren sich die Vierbeiner oftmals an ihren Bezugspersonen. Wenn diese Gelassenheit ausstrahlen und sich völlig normal verhalten, hilft dies dem Tier.
- Auf keinen Fall alleine lassen: Wenn Hunde bei Gewitter panisch reagieren, sollten sie keinesfalls alleine zurückgelassen werden. Dies verstärkt die Panik nur noch weiter.
- Einen sicheren Zufluchtsort anbieten: Ängstliche Hunde suchen einen Ort auf, an dem sie sich geborgen fühlen. Im Idealfall ist es dort ruhiger und dunkler und in der Nähe von Frauchen und Herrchen. Manchmal genügt schon eine Decke auf dem Sofa.
- Türen und Fenster schließen: Um vom Lärm so viel wie möglich abzuschirmen, sollten bei Gewitter Fenster und Türen geschlossen bleiben. Ebenso lässt sich so verhindern, dass ein in Panik geratener Vierbeiner ins Freie läuft.
- Donnergrollen übertönen: Ein probates Mittel ist es auch, das Gewitter mit anderen Geräuschen zu überdecken. Dies kann ein lautes Radio oder der Fernseher sein, oder aber der laufende Staubsauger - je nachdem, was der Vierbeiner als beruhigend wahrnimmt.
- Ablenken: Funktioniert nicht nur bei Hunden, sondern auch bei uns Menschen oft recht gut. Das favorisierte Spielzeug, ausgiebige Streicheleinheiten oder der liebste Kausnack können helfen, sich zu entspannen. Mit einem Kausnack sollte man Hunde allerdings nie unbeaufsichtigt lassen, da sie sich dabei verletzen oder verschlucken könnten.
- Hausmittel verwenden: Wer seinen Vierbeiner gut kennt und ein Gewitter im Anmarsch ist, kann vorsorglich beruhigende pflanzliche Präparate verabreichen. Dazu im Vorfeld mit dem Tierarzt Rücksprache halten und entsprechende Mittel vorrätig haben. In Extremfällen können angstlösende Medikamente zum Einsatz kommen.
- Langfristig an Gewitter gewöhnen: Leidet der Hund stark unter Gewitterangst, können ein spezielles Training oder eine individuelle Verhaltenstherapie die Lösung darstellen.
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