Sichtbare Adern am Fuß
Erkrankungen der Venen
Wie funktioniert der Kreislauf in einem Venengefäß?
Der Herzschlag ist für die Zirkulation des Blutes vom Körper zum Herzen hin verantwortlich. Der Impuls vom Herzen reicht jedoch nicht aus, um den Blutstrom - nachdem er die feinsten Blutbahnen, die Kapillaren, durchlaufen hat - auch in den Venen zu beschleunigen. Das Herz agiert primär als Auswurf- und weniger als Saugpumpe, was seinen Beitrag zum Rücktransport des Blutes minimiert.
Die Venenklappen bilden die anatomische Grundlage für den venösen Blutfluss. Die meisten Venen sind durch diese Klappen in verschiedene Segmente unterteilt. Bis zu zwanzig solcher Klappen in den Venen der Extremitäten stellen sicher, dass das Blut die richtige Richtung einschlägt, sprich zum Herzen fließt. Sie fungieren im Wesentlichen als Rückschlagventile. Wenn Druck auf einen bestimmten Abschnitt der Vene ausgeübt wird, öffnen sich die Klappen in Richtung Herz und gestatten dem Blut, in den nächsten Venenabschnitt weiterzuleiten. Es ist jedoch hervorzuheben, dass sich diese Klappen nur in eine Richtung öffnen lassen, sodass ein Zurückfließen des Blutes bei intakten Klappen ausgeschlossen ist.
Doch wie genau wird überhaupt ein Druck auf die Venen ausgeübt? Damit das Blut erfolgreich zum Herzen zurückgelangen kann, sind diverse Mechanismen beteiligt, welche man unter dem Oberbegriff Venenpumpe oder Muskelpumpe zusammenfasst. Wenn ein Muskel kontrahiert, übt er Druck auf die in seiner Nähe verlaufende Vene aus. Dieser Vorgang befördert das Blut weiter. Die Gefäßwand des Venensystems dient dabei als Gegendruckspeicher und verhindert eine übermäßige Druckerhöhung innerhalb der Vene. Bei der Entspannung des Muskels erweitert sich die Vene wieder. Der hierbei entstehende Sog zieht Blut aus den weiter unten gelegenen Venenabschnitten und aus dem oberflächlichen Venensystem in die tiefen Venen. Ähnlich verhält es sich mit der Kompression einer benachbarten Vene durch die Pulswelle, die von der nahegelegenen Arterie ausgeht. In Venen, die sich in der Nähe des Herzens befinden, beeinflusst die Atmung den Blutfluss, während im Bauchraum die Darmbewegungen eine Rolle spielen.
Durch das synergetische Zusammenwirken von Kompression und den Venenklappen ist es dem Blut möglich, der Schwerkraft entgegenzuwirken - und das rund um die Uhr, ein ganzes Leben lang. Angesichts dessen ist es wenig verwunderlich, dass die Venenklappen und -wände im hohen Alter oft ihre Funktionstüchtigkeit einbüßen, was zur Entstehung von Venenleiden führen kann.