Ivf befruchtung chancen
Chancen & Risiken
Erfolgsaussichten und potentielle Risiken einer Kinderwunschbehandlung
Wir möchten Sie daran erinnern, dass bei einem gesunden, sehr fruchtbaren Paar die Chance auf eine Schwangerschaft pro Zyklus in etwa 15 bis 20 Prozent liegt.
Dies liegt mitunter an einem ausbleibenden Eisprung oder an einer nicht optimal ausgereiften Eizelle, trotz Eisprung. Hinzu kommt, dass viele Schwangerschaften in einem frühen Stadium, bevor sie überhaupt festgestellt werden, leider enden. Die Gründe hierfür finden sich in den komplexen Prozessen, die der Entstehung des neuen Lebens zugrunde liegen. Möglicherweise kommt es zu Störungen bei der ersten Teilung der befruchteten Eizelle oder die Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut gelingt nicht.
Daher empfehlen wir, je nach Schwere der Unfruchtbarkeit und dem Alter der Frau, zwei bis drei befruchtete Eizellen pro Behandlungstransfer zu übertragen. Wir stimulieren deshalb mittels Hormonen meist mehrere Follikel, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.
Die hormonelle Stimulation kann zu einer deutlichen Überfunktion der Eierstöcke (ovarielles Hyperstimulationssyndrom, OHSS) führen. Dabei kann sich Flüssigkeit im Bauchraum ansammeln, was zu Bauchschmerzen führen kann. Sollten diese Schmerzen zunehmen, kontaktieren Sie uns bitte umgehend. In seltenen Fällen ist ein Krankenhausaufenthalt zur besseren Überwachung und Behandlung notwendig. Durch regelmäßige Kontrollen lässt sich das Risiko für ein OHSS auf etwa 1 bis 2 Prozent minimieren. Eine aktive Mitarbeit Ihrerseits, indem Sie die vorgeschriebenen Untersuchungen pünktlich wahrnehmen, ist dabei unerlässlich.
Gut zu wissen
Nach aktuellem Wissensstand bergen die verabreichten Hormone kein erhöhtes Krebsrisiko.
Da bei der In-vitro-Fertilisation bis zu drei befruchtete Eizellen übertragen werden können, ist die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsgeburt erhöht. In etwa 5 bis 15 Prozent der Fälle werden Zwillinge und in 1 bis 3 Prozent der IVF-Zyklen sogar Drillinge geboren.
Wie bei jeder Schwangerschaft, besteht auch nach einer IVF-Behandlung die Möglichkeit einer Eileiterschwangerschaft. Das liegt daran, dass sich Embryonen auch außerhalb der Gebärmutter einnisten können, auch wenn sie dort platziert wurden. Eine regelmäßige Kontrolle ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Behandlung.
Etwa 8 bis 10 Prozent aller Schwangerschaften enden in einer Fehlgeburt. Bei der In-vitro-Fertilisation liegt dieses Risiko leicht erhöht, nämlich bei etwa 10 bis 15 Prozent. Dies hängt mit dem höheren Durchschnittsalter der IVF-Patientinnen im Vergleich zu Frauen mit einer "natürlichen" Schwangerschaft zusammen, da das Fehlgeburtsrisiko mit zunehmendem Alter steigt.
Gibt es Risiken für das Kind?
Das Risiko für Fehlbildungen bei einer normalen Schwangerschaft liegt bei etwa 2 bis 4 Prozent. Dieses Risiko ist bei einer IVF-Schwangerschaft weder erhöht noch vermindert.
Die bisherigen Daten zeigen, dass das Risiko für Fehlbildungen auch bei der ICSI nicht erhöht ist. In letzter Zeit hat man erkannt, dass bei 3-5% der Männer mit schwerer Unfruchtbarkeit bestimmte genetische Faktoren eine Rolle spielen. Bei erfolgreichem Kinderwunsch durch ICSI besteht die Möglichkeit, dass die männlichen Nachkommen ebenfalls Fruchtbarkeitsstörungen aufweisen können, jedoch ansonsten gesund sind. Darüber hinaus ist bei 1-2% der unfruchtbaren Männer zusätzlich ein Erbfaktor für eine schwere Stoffwechselstörung, die Mukoviszidose, vorhanden. Je nach genetischem Befund der Partnerin besteht in einem solchen Fall ein gewisses Risiko, dass ein durch ICSI gezeugtes Kind ebenfalls diesen Faktor trägt. Aus diesem Grund empfehlen wir vor der Behandlung eine genetische Untersuchung und Beratung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei den meisten Paaren, die eine IVF/ICSI-Behandlung in Betracht ziehen, keine genetischen Ursachen für die Unfruchtbarkeit vorliegen und damit kein erhöhtes Risiko besteht.
Erfolgsaussichten einer Kinderwunschbehandlung
Bei einer einfachen hormonellen Stimulation in Verbindung mit der Insemination liegen die Erfolgschancen auf eine Schwangerschaft zwischen 10 und 18 Prozent pro Zyklus. Durch mehrere Zyklen kann bei etwa 70 Prozent der Paare eine Schwangerschaft erreicht werden. Jedoch ist diese Methode nur für leichte Formen der Unfruchtbarkeit geeignet, welche eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit bieten.
Bei der In-vitro-Fertilisation liegen die Erfolgschancen auf eine Schwangerschaft bei etwa 25-45 Prozent. Die Schwangerschaftsrate nach ICSI liegt sogar mit 30-45 Prozent leicht über der von IVF. Dies lässt sich durch das etwas jüngere Durchschnittsalter der Frauen erklären, die diese Methode wegen einer männlichen Unfruchtbarkeit benötigen, und der höheren Chance der Eizellenbefruchtung durch ICSI.
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft lässt sich durch mehrere Behandlungszyklen steigern: Nach vier Zyklen beträgt die kumulative Schwangerschaftsrate etwa 60-70 Prozent.